Mehr Spielraum: Kinderspielplatz an der Egerländerstraße mit neuem Gesicht

Gräfelfing verfügt insgesamt über elf Spielplätze. An der Egerländerstraße waren einige Spielgeräte in die Jahre gekommen und mussten ausgetauscht werden. Im Zuge dessen beschloss die Gemeinde, nicht wieder einzelne Geräte anzuschaffen, sondern stattdessen eine große, neue Spiel- und Kletterkombination sowie eine Doppelschaukel. Bei einem Pressetermin vor Ort wurden außerdem die ersten drei Exemplare der neuen „Gräfelfing-Bank“ vorgestellt – einem System für Parkbänke, das vom Gräfelfinger Betriebshof entwickelt wurde. Es erlaubt, schadhafte Teile der Bank durch ein Stecksystem direkt vor Ort auszutauschen, ohne dass die ganze Bank zur Reparatur entfernt werden muss. Eine Weiterentwicklung, die vor allem für ältere Menschen sowie für Mitbürger*innen mit Einschränkungen von Vorteil ist, da sie nicht auf die Bank verzichten müssen. Hergestellt werden die Bänke in einer Kooperation mit dem Monsignore-Bleyer-Haus, einer inklusiven Einrichtung.

„Ich freue mich sehr über den Zuwachs“, lobt Bürgermeister Peter Köstler. „Gerade in diesem Gebiet, dem so genannten Unterfeld in der Siedlung der Gemeindebau Gräfelfing, leben besonders viele Familien mit Kindern. Wir möchten ihnen bestmögliche Bedingungen bieten – mit einer Spielumgebung auf der Höhe der Zeit und nach höchsten Sicherheitsstandardslen. Mit dem Verkaufsbüro Roth – Konzepte für Stadt und Spiel aus München – haben wir einen erfahrenen und regionalen Partner gefunden, der die neue Spiel- und Kletterkombination speziell für diesen Platz nach unseren Wünschen entworfen und geplant hat, die Firma FHS Holztechnik aus Arnsberg hat sie gefertigt. In der Entwurfsphase fanden dabei zahlreiche Gespräche und Abstimmungen statt. Grundlage und Anregung für den Entwurf war eine Spielkombination, die im Münchner Ostpark steht und die uns sofort gefallen hat. Das Besondere hinsichtlich der verwendeten Materialien ist die Kombination aus verzinkten und rot beschichteten Stahlstützen und gefrästen Holzstützen, die ausgesprochen stabil ist.“

„Die Firma FHS Holztechnik legt besonderen Wert auf Stabilität und möglichst wartungsarme Dauerhaftigkeit der Konstruktion“, erklärt Bernd Roth. „Darum haben wir uns für dieses Modell entschieden. Die Holzstützen sind aus Lärchen- und Douglasienrundholz gefertigt, wegen des konstruktiven Holzschutzes auf feuerverzinkten Pfostenschuhen aufgeständert und oben mit Stahlabdeckkappen gegen dauerhafte Feuchtigkeit wirksam geschützt. Die Podestböden und die Unterzüge sind aus resistentem Robinienholz hergestellt und mit entsprechenden feuerverzinkten Halterungen versehen, um Staunässe an den Kreuzungspunkten zu verhindern. Es wurden zahlreiche Seile und Netzflächen eingeplant. Hierbei wird ein Polyester-Herkules-Tauwerk mit verzinkter Stahleinlage verwendet, das aus vier- bzw. sechslitzigen, verzinkten Stahldrahtseilen besteht, die jeweils mit Polyestergarn dicht umwickelt sind. Dies sorgt für eine hohe Abriebfestigkeit.“

„Bei der Entwicklung der Spielkombination hat das Verkaufsbüro Roth Wert darauf gelegt, ein breites Spektrum an sogenannten „Spielthemen“ wie Klettern, Balancieren oder Rutschen zu realisieren und zu einem durchgehenden Spielverlauf zu verbinden“, erläutert Roland Strecker, der für den Spielplatzbau verantwortlich ist. „Die Kinder finden in unterschiedlichen Höhen verschiedene Schwierigkeitsgrade – das macht die Spielkombination attraktiv, da sie Angebote für jedes Kind bereithält. Highlights sind sicherlich die verdrehten Netze und der „Flying Fox“, mit dem man über drei Meter von einem Podest zum nächsten schweben kann.“

Zum Thema Sicherheit ergänzt Bernd Roth: „FHS Holztechnik baut alle Spielgeräte nach der gültigen Spielgerätenorm DIN EN 1176, was für hohes Maß an Sicherheit für die Kinder sorgt. Darin sind die Vermeidung von Finger- oder Kopffangstellen geregelt, sowie die Sicherheitsbereiche bestimmt, die um eine Spielkombination herum eingehalten werden müssen. Diese Sicherheitsbereiche sind mit entsprechendem Fallschutzboden in einer Stärke von mindestens 30 cm ausgestattet, so dass der Boden den Sturz von einem Gerät dämpft.“

Nach dem fertiggestellten Einbau wird die Gemeinde eine sogenannte Inspektion nach Installation durch einen Sachverständigen durchführen lassen, der neben dem Spielgerät selbst auch das komplette Spielplatzumfeld nach den Kriterien der Spielgerätenorm bewertet. Im täglichen Betrieb werden weitere regelmäßige Inspektionen durch Gemeindemitarbeiter ein sicheres Spielen gewährleisten.

Neue „Gräfelfing-Bank“ soll nach und nach alte Bänke ersetzen

Über hundert Parkbänke gibt es im Gemeindegebiet. Sie sollen nach und nach durch eine Eigenentwicklung des Gräfelfinger Betriebshofs ersetzt werden: Die „Gräfelfing-Bank“ ist ein einheitliches Modell, bei dem das Oberteil abgenommen und unabhängig ausgetauscht werden kann.

Betriebshof-Leiter Christian Geier erklärt die Vorgeschichte: „Ich hatte immer wieder Anrufe von Bürger*innen, wenn eine Bank eine Zeitlang fehlte, weil sie repariert wurde. Gerade für ältere Menschen ist dies schwierig, wenn sie jeden Tag eine feste Route für ihren Spaziergang haben. In Kooperation mit dem Monsignore-Bleyer-Haus haben wir auf der Basis einer inklusiven Zusammenarbeit eine sehr gute Lösung gefunden. Die dazu gehörigen Metallarbeiten übernimmt die Firma Batzer Stahl- und Metallhandel aus Gräfelfing.“

Von der neuen Bank gibt es verschiedene Varianten – neben der Standard-Ausführung auch eine ganz ohne Lehne, so dass man von beiden Seiten darauf sitzen kann sowie eine „Luxus-Ausführung“ mit beidseitigen Armlehnen. Die Bänke sind aus extra starkem Lärchenholz gefertigt mit fünf Zentimeter dicker Beplankung. „Das Holz kommt aus dem Oberland“, so Christian Geier.  Auf dem Spielplatz an der Egerländerstraße 7 wurden zunächst drei Stück aufgestellt. „Sie werden auch alle umpflastert, so dass Nutzer*innen sauber und trocken sitzen können.“

 

 

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