Bürgerversammlung 2024: Bürgermeister Peter Köstler berichtete

Projekte, die in die Zukunft weisen, gibt es derzeit in Gräfelfing mehr als genug: Als zentraler Treffpunkt der Vereine, aber auch der Bürgerinnen und Bürger, soll schon Ende 2025 / Anfang 2026 das kernsanierte Bürgerhaus in der Mitte des Ortes seiner Nutzung übergeben werden. Im neu gebauten Pflegeheim des Rudolf und Maria Gunst-Hauses sollen ebenfalls in einem Jahr 96 hochmoderne Pflegeplätze nach den neuesten Vorgaben bezugsfertig sein, die Nachnutzung des sogenannten Doemens-Geländes der alten Brauakademie ist beschlossene Sache, ebenso die Modernisierung des Gebäudes der Freiwilligen Feuerwehr. Und auch die großen Bauprojekte am Schulcampus Lochham schreiten planmäßig voran. 

Dies alles berichtete Bürgermeister Peter Köstler am vergangenen Donnerstag detailliert den rund hundert Bürgerinnen und Bürgern, die zur jährlichen Bürgerversammlung in die Aula des Kurt-Huber-Gymnasiums gekommen waren. Es waren viele positive Nachrichten zu vermelden: Trotz der Herausforderung hoher Umlagezahlungen an den Landkreis München ist die Gemeinde finanziell sehr gut aufgestellt. Bei der Gewerbesteuer kommt Gräfelfing von einem hohen Niveau und historisch hohen Summen aus den Jahren 2021 und 2022 jetzt allmählich auf ein dennoch immer noch solides Niveau mit prognostizierten Einnahmen für 2024 von rund 82 Millionen (Stand 24.10.2024).

Präsentation der Bürgerversammlung

"Wir kommen von einer gesicherten Basis, das macht uns die hohen Zahlungen an den Kreis möglich, aber vor allem auch unsere nötigen Investitionen in die Infrastruktur unseres Ortes", resümierte Bürgermeister Peter Köstler. "Gräfelfing ist seit Anfang der 1990er Jahr schuldenfrei. Wir hatten am Jahresanfang 2024 einen Guthabenstand von 257 Millionen Euro Rücklage. Stand heute ist dieser Betrag zwar ein wenig zurückgegangen. Aber am Ende des Jahres werden wir mit ca. 200 Millionen Euro ins neue Jahr gehen, das ist die durchaus sehr positive finanzielle Grundlage für unser Handeln."

Berichtet wurde auch über das große Tiefbau-Projekt Bahnhofstraße Ost, im Zuge dessen auch die Fernwärme-Hauptleitungen verlegt wurden. In Abstimmung mit dem Gewerbe war diese Maßnahme in zwei Abschnitten durchgeführt worden. "Diesen großen Eingriff haben wir gemeinsam gut gemeistert", so Köstler. Auch die energetische Sanierung des Rathauses mit neuer Konferenztechnik im Sitzungssaal sei mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Der neue Anbau ans Rathaus auf der Westseite schreite gut voran.

Landrat Christoph Göbel erwähnte in seinem Bericht die zehn Millionen Euro, mit denen der Landkreis München die Sanierung des Nordtrakts am Schulcampus fördert. Im Gegenzug würdigte er die hohen Umlagezahlungen, die aus Gräfelfing kommen: Ohne Gemeinden mit hoher Finanzkraft sei der Haushalt des Kreises, der eine Milliarde Euro zu verwalten habe, kaum zu stemmen. Ein Großteil der Einnahmen müsse ja auch wieder an die Bezirke als überörtliche Sozialhilfeträger weitergereicht werden. Diese seien mit stark steigenden Aufgaben und Kosten belastet. Im Entwurf des Kreisetats fehlten derzeit 90 Millionen Euro, berichtete Göbel, weshalb die Kreisumlage steigen werde.

Nach dem Bericht der Polizeidienststelle Planegg hatten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Diese betrafen hauptsächlich auch Straßenbaumaßnahmen, zum Beispiel in der Riesheimer Straße, sowie das Vorhaben des Baus einer Brücke über die Würm in der Verlängerung der Leharstraße. Als Alternative für den Weg über die so genannte "Technomarkt-Kreuzung" soll mittelfristig ein Radweg ampelgesichert über die Staatsstraße 2063 und anschließend über eine Würm-Brücke in den Paul-Diehl-Park führen. Nach dem Stand der Planungen gefragt, verwies Peter Köstler auf Schwierigkeiten in der Kooperation mit beteiligten Behörden, auf deren Genehmigung man angewiesen sei, beispielsweise dem Staatlichen Bauamt, dem Wasserwirtschaftsamt und der Landeshauptstadt München. "Hier sind viele Beteiligte eingebunden", so Köstler. „Daher kommen die zeitlichen Verzögerungen. Wir sind aber auf einem guten Weg, denn das Staatliche Bauamt hat nun zumindest der Errichtung einer Ampel an der Pasinger Straße auf Höhe der Leharstraße endlich zugestimmt. Wir halten auf jeden Fall an dem Projekt fest, die finanziellen Mittel sind seit Jahren eingestellt."

 

 

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