Würdige Zeremonie für die Heimkehr eines Nationalhelden

Der koreanische Schriftsteller Mirok Li floh aufgrund seines politischen Engagements gegen die japanische Besatzungsmacht 1920 aus Korea und lebte bis 1950 in Gräfelfing im Exil, wo er nach seinem Tod beerdigt wurde. Er verfasste zahlreiche koreanische Erzählungen in deutscher Sprache und wird als „Botschafter zwischen den Kulturen“ über den Tod hinaus verehrt.

Auf Initiative einer Nachfahrin von Dr. Mirok Li trat das koreanische Ministerium für Patrioten- und Veteranenangelegenheiten an die Gemeinde Gräfelfing heran und bat um die Rückführung (Repatriierung) der sterblichen Überreste ihres Nationalhelden nach Seoul. Die Gemeinde ist diesem Wunsch nachgekommen und hat eine Exhumierung vorgenommen. Am Donnerstag, 14.11.2024, fand die Gedenkzeremonie (Repatriierungszeremonie) in der neuen Aussegnungshalle des Gräfelfinger Friedhofs statt.

Es war eine sehr ehrenvolle Zeremonie in gegenseitigem Respekt, an der teilnahmen: eine Delegation des Ministeriums für Patrioten- und Veteranenangelegenheiten, der Generalkonsul der Republik Korea in Frankfurt, der Polizeiattaché des Generalkonsulats, die Vorstandsmitglieder der Dr. Li-Gedächtnis-Gesellschaft, Pater Dr. Cyrill Schäfer von der Erzabtei St. Ottilien sowie die Angehörige von Dr. Mirok Li, auf die die Initiative der Rückführung zurückgeht. Von Seiten der Gemeinde nahmen teil Bürgermeister Peter Köstler sowie Mitglieder der Verwaltung.

Peter Köstler betonte in seiner Rede: „Wer in der Erinnerung seiner Lieben lebt, ist nicht tot, er ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird – dieser Gedanke trifft heute auf besondere Weise zu. Dr. Mirok Li wird in unseren Herzen und in der Geschichte unserer Gemeinde Gräfelfing weiterleben. Natürlich wird die Grabstätte auch weiterhin als Ehrenmal von uns in ehrender Weise erhalten."

Auch das südkoreanische Fernsehen übertrug die Zeremonie und führte dazu auch ein Interview mit Peter Köstler.

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