Immer wieder kann man den Tieren mitten in Gräfelfing sogar am helllichten Tag begegnen: Der Rotfuchs ist ein so genannter „Kulturfolger“ und hat seinen Lebensraum auf die Siedlungen ausgeweitet. Das liegt vor allem daran, dass die Tiere nah beim Menschen Nahrung finden: auf Komposthaufen, in bereit gestellten Gelben Säcken oder in dem Futter, das für Haustiere nach draußen gestellt wurde. Auch Obst und Beeren locken ihn in die Gärten. Dabei verliert er bis zu einem gewissen Grad die Scheu vor dem Menschen. Dennoch bleibt der Fuchs ein Wildtier, das auf keinen Fall gestreichelt oder gar gefüttert werden sollte.
Gut zu wissen: Füchse und deren Hinterlassenschaften können Krankheiten übertragen. Die Fuchsräude beispielsweise ist auch für Hunde ansteckend. Zum Glück sehr selten ist eine Übertragung des Fuchsbandwurms auf den Menschen (ca. 10 Fälle pro Jahr in Bayern).
Folgende wichtige Verhaltensregeln sollten eingehalten werden, damit die Probleme mit den “Stadtfüchsen” beherrschbar bleiben:
• Füttern Sie Ihre Haustiere im Haus, nicht im Garten.
• Füttern Sie keine sonstigen Tiere im Garten und schon gar nicht gezielt den Fuchs.
• Achten Sie darauf, dass Sie die Gelben Säcke nach Möglichkeit erst früh am Tag der Abholung bereitstellen, keinesfalls aber schon Tage vorher.
• Decken Sie Ihren Kompost so ab, dass der Fuchs und andere Tiere nicht dran kommen können. Größere Mengen an Lebensmittelresten sollten über die Biomülltonne oder einen geschlossenen Schnellkomposter entsorgt werden.
• Ernten Sie bodennahes Obst und Beeren so früh wie möglich.
• Informieren Sie Ihre Nachbarn über Fuchssichtungen und mögliche Fuchsbauten.
Für die Verhütung von Krankheiten und Ansteckungsgefahren (v.a. mit d. Fuchsbandwurm) beachten Sie bitte folgende einfache Hygieneregeln:
• Nach Garten-, Feld- und Waldarbeiten immer gründlich die Hände waschen.
• Tote (und natürlich auch lebende) Füchse sowie deren Kot nicht anfassen.
• Waldfrüchte (Beeren, Kräuter, Pilze), Gemüse und Salat aus Freilandkulturen sowie Fallobst vor dem Verzehr immer gründlich waschen. Sicher abgetötet werden Fuchsbandwurmeier bei Temperaturen über 60° C, also beim Kochen, Braten oder Backen.
• Den Kot von Hunden und Katzen, die unbeaufsichtigt streunen und Mäuse jagen und fressen, regelmäßig auf Bandwurmeier untersuchen lassen und bei einem Nachweis eine Entwurmung mit einem auch gegen Bandwürmer wirksamen Präparat durchführen lassen.
Füchse können von zugelassenen „Stadtjägern“ erlegt werden. Die Kosten hierfür muss der jeweilige Grundstückseigentümer übernehmen. Die Tiere lebend einzufangen und an anderer Stelle auszusetzen ist keine gute Lösung, sondern falsch verstandener Tierschutz: Die ausgesetzten Tiere würden zwangsläufig in Revieren von Konkurrenten ausgesetzt werden. Spätestens bei den dann folgenden Revierstreitigkeiten hat entweder der Neuankömmling oder der Revierinhaber das Nachsehen. Jedoch kann auch keine noch so starke Bejagung die Füchse dauerhaft aus der Siedlung vertreiben. Der Mensch wird sich mit den Stadtfüchsen arrangieren müssen.
Weitere Informationen zu den Stadtfüchsen erhalten Sie bei der Gemeinde Gräfelfing, Sachgebiet Umwelt, Energie & Abfallwirtschaft
Oksana Paramud · Telefon 089 / 85 82 - 1067 · E-Mail: umwelt@graefelfing.bayern.de